Wenn Senioren hunde adoptieren

Tierschutzhund Gonzo, der jetzt Momo heißt, – ein junger Mischling von Teresas Farm – ist ein Glückpilz, weil er vor ein paar Wochen adoptiert worden ist – und zwar von einer supernetten und fitten Dame mit dem Alter 70plus. Die Adoptantin hat sich ganz bewusst für einen jüngeren Hund entschieden, hatte sie als hundeerfahrene Halterin immer wieder mal alte Hunde adoptiert und sie dann bis zum letzten Atemzug liebevoll begleitet.

Als die Anfrage zur Adoption kam und der Fragebogen wie auch die Vorkontrolle positiv von unserem Team bewertet wurde, war klar, Gonzo (jetzt Momo) darf zu der Seniorin einziehen – aus gutem Grund: Alle Voraussetzungen stimmten hier einfach: Haus mit Garten, ländliche Umgebung, langjährige Hundeerfahrung, geistig gut drauf und körperlich fit wie ein Turnschuh, ganz viel Zeit für die Fellnase – und eine Tochter, die im Haus mitwohnt und sich mit um Gonzo (jetzt Momo) kümmert, falls die Seniorin länger krank wird oder andere Lebenssituationen eintreten, wie z.B. der Umzug in ein Pflegeheim oder der Tod – so schmerzlich es ist, aber darüber müssen wir sprechen.

Tierwohl steht im mittelpunkt

Denn was passiert mit dem adoptieren Hund, wenn man selber nicht mehr da ist? Denn ein junger Hund kann durchaus im besten Fall – bei guter Pflege, gutem Futter und regelmäßigem Tierarzt-Check, abhängig von Vorerkrankungen sowie Größe und Genen – eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren haben.

Was wir vermeiden wollen ist, dass ein junger Hund wieder im Tierheim landet. Und deshalb ist es unsere Pflicht, ältere Bewerber*innen auch danach zu fragen, wer aus der Familie oder dem Freundeskreis ggf. den Hund aufnimmt, falls der tragische Fall des Ablebens eintritt. Verantwortung übernehmen, auch über den Tod hinaus.

Hundeadoption will gut überlegt sein
Wir befürworten grundsätzlich die Hundehaltung im fortgeschrittenen Alter und haben bisher gute Erfahrungen damit gemacht. Wenn die Grundvoraussetzungen, wie bei allen Bewerbern, stimmen und der Adoptant/die Adoptantin geistig und körperlich fit ist und eine optimale Versorgung gewährleistet ist, spricht nichts gegen eine Adoption.

"Seniorenhunde für Senioren"

Es muss ja auch nicht ein Welpe oder Junghund sein. Viele unserer älteren Schützlinge passen wunderbar in Senioren- bzw. Generationenhaushalte. Gerne vermitteln wir unsere Hundesenioren an Senioren, die dann gemeinsam ihren Lebensabend in ruhigen Zügen und gemütlich verbringen. Sicherlich müssen auch die finanziellen Mittel im Vorfeld abgeklärt werden, denn ältere Menschen mit einer geringen Rente können die Tierarztkosten – Tierarztbesuche, die bei einem älteren Hund öfter vorkommen können oder die Kosten für Medikamente – ggf. nicht stemmen. Auch hier muss geschaut werden, gibt es ein Netzwerk von Freunden und Familien, die dann – in vielerlei Hinsicht – aushilft oder miteinspringt.

Wichtigste Voraussetzung für die Adoption: "Seniorenhunde für Senioren"
Interessenten ab 75 Jahren sollten ein Back-Up, Personen aus dem persönlichen / engen Umfeld (Verwandte oder enger Freundeskreis) benennen, das bereit ist, Verantwortung für den Hund zu übernehmen - im Notfall kurzfristig, langfristig, falls der/die Senioren-Adoptant/in ins Pflegeheim umzieht oder gar verstirbt. Dies setzt voraus, dass diese Person im Vertrag als Vertragspartei mit aufgenommen wird.

Grundsätzlich möchten wir Senioren motivieren einen Seniorenhund zu adoptieren und Menschen ansprechen, die ihren ruhigen Lebensabend mit einer „alten“ Fellnase teilen möchten und dem alten Hund noch ein paar goldene Monate oder Jahre schenken möchten.

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